Die Rasenmäherfrau

Jippie! Wie jeden Mittwoch in der ersten Stunde, so auch heute: Erdkunde.

Gewohnt irre 45 Minuten, möchte man meinen - aber nein: falsch! Sogar noch irrer als sonst.
Denn heute kommt neben der Lehrkraft, pardon, der Lautstärke der Klasse ein weiterer Störfaktor hinzu. Und dieser heißt (man halte sich fest): RASENMÄHERFRAU.

„Ne Frau sogar.“

Ja, tatsächlich, eine Frau. Und sie fährt dreist vor dem Fenster des Bioraums hin und her. Und hin und her. Und hin. Und her. Und macht dabei einen uuuunbeschreiblichen Krach. Zum Verrücktwerden laut (sofern man das nicht sowieso schon ist aus undefinierten Gründen).
Wir müssen (hin und her und hin und her) immer wieder innehalten, da der Lärm wirklich uuuunbeschreiblich (!!) ist. Nee nee, das geht so nicht. Zudem hat sie Kopfhörer auf. Hört bestimmt gerade eine schöne Musik.

„Auch das find ich eine Unverfrorenheit.“

Uns belästigen und auch noch (bestimmt) Musik hören dabei. Kann die nicht wann anders arbeiten? Man wird sich bei Herrn Wagener beschweren müssen.
Nun ja - vorerst probiert man das Problem zu lösen, indem man sich vors Fenster stellt und klopft.

„Aufhören!“

Schade, sie hat’s nicht gehört. Liegt bestimmt an der schönen Musik. Und dann auch noch die Probleme im Klassenzimmer! Zum Beispiel Janis.

„Der lacht mich immer aus.“

Ach, das ist nur Einbildung (beteuert der Angeklagte).
Kurz vor Ende der Stunde verschwindet die Rasenmäherfrau (Gerüchten zufolge ist sie übrigens „deine Mutter“) dann (zum Glück!) mit und auf ihrem Höllengefährt. Und ward nicht wieder gesehen. Oder gehört.
Nur die Erinnerung bleibt (sozusagen).
Welche (nur der Vollständigkeit halber) hauptsächlich aus den Bildern Herrn Graumans, der wütend am Fenster steht und klopft, und Herrn Wedemeyers, wie er leise lacht und meint, dies sei Komödie, besteht.